Anzucht von Jungpflanzen

Anzucht von Jungpflanzen

Anzucht von Jungpflanzen

Hydrokultur vs. Heranziehen in der Erde

Saatgut woher? KEIN F1 Hybrid Saatgut!

Jetzt ist natürlich die Frage welches Saatgut du nehmen kannst oder eher gesagt solltest: Bitte verwende nur Biosaatgut, das sortenfest ist. Dies findest du im Biosupermarkt, manchmal in gut sortierten Baumärkten. Ich nutze meistens Saatgut von Bingenheimer Saatgut. Des weiteren findest du gutes Bio Saatgut bei Sativa, Rein Saat oder Dreschflegel. Die Kataloge dieser Firmen sind auch immer sehr informativ. Wenn du mehr als nur Saatgut benötigst finde ich den Biogarten Versand (Hof Jeebel) noch super. Dort bekommst du fast alles rund um deinen Biogarten.  

Anzuchtmethoden

Die klassische Variante der Anzucht, ist die mit Erde. Du kannst dafür Anzuchtschalen verwenden, aber auch kleine Anzuchttöpfe aus Pflanzenfasern, Klorollen, selbstgemachte Töpfe aus Zeitungspapier, Eierkartons oder gebrauchte ausgewaschene Blumentöpfe aus der Gärtnerei. Gebrauchte Milchkartons eignen sich auch super als Anzuchttopf. Wir sollten immer versuchen, vorhandenes zu nutzen und wieder zu verwenden.

Die einfache Anzuchtmethode durch Hydrokultur

Was braucht man für Hydrokultur Anzucht: z.B. IDOO system von Amazon* mit Pflanzlicht

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Als ich angefangen habe meine Pflanzen vorzuziehen, habe ich ein sehr einfaches System gefunden und zwar ist es das Hydrokultursystem „Växer“ von Ikea. Es gibt verschiedene Unterteile und ein passendes Pflanzliche dazu. Für das Keimen und wachsen lassen bis zu den ersten richtigen Blättern nutze ich für fast alle Pflanzen der erste Unterteil mit 50 Mulden, in die du dann kleine Ballen aus Steinwolle hineinlegst. (Achtung: Steinwolle ist nicht biologisch abbaubar). 

Daher habe ich mir eine alternative gesucht, dabei habe ich darauf geachtet dass das Material torffrei und biologisch abbaubar ist. Zudem sollte es ein Substrat sein, welches den Boden verbessert und für die Hydrokultur geeignet ist. Dabei bin ich auf ein sehr interessantes Moos namens Sphagnum gestoßen, auch besser bekannt als Torf Moos. Dieses Moos eignet sich hervorragend für die Anzucht. Die Vorteile des Mooses sind: 

  • bietet eine hohe Luftdurchlässigkeit und Versorgung junger Wurzeln mit Sauerstoff
  • sorgt für ein gutes Mikroklima mit hoher Luftfeuchtigkeit 
  • ist aufgrund seiner trockenen und gepressten Form frei von Schädlingen beim Kauf und besonders gut lagerfähig
Neues Anzuchtmedium Spaghnum Moos

Du solltest darauf achten, dass das Moos aus kontrolliertem Anbau ist, denn ansonsten wird es aus dem Regenwald geerntet. Eine Kultivierung – also ein gezielter Anbau von Torf Moosen generell – ist schwierig und gelingt nur wenigen Betrieben weltweit. Ein kommerzieller Anbau gelingt deshalb in der Regel nicht. Es ist also nicht nur ein wahres Wundermitteln, sondern auch noch sehr selten. Das Moos, welches vielfach gekauft wird, stammt aufgrund dieser schwierigen Anbaubedingungen oftmals aus natürlichen Abbaugebieten. Diese liegen aufgrund der klimatischen Bedingungen häufig in den Regenwäldern Südamerikas. Es wird also oftmals der Natur entnommen. Ein aus langen Fasern bestehendes Moos kann jedoch höchstens alle 4 bis 8 Jahre geerntet werden, um den Bestand in seinen Abbaugebieten nicht zu gefährden. Dabei wird qualitativ hochwertiges Sphagnum Moos oftmals per Hand geerntet, da der Abbau mit Maschinen dem sensiblen Moor-Untergrund schadet und somit das Ökosystem, die Pflanze an sich und ihr Wachstum gefährdet. Um die Natur nicht zu schädigen, ist es deshalb besonders wichtig, dass wir alle Sphagnum Moos ausschließlich aus einem nachhaltigen Anbau beziehen.

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Achte als Quelle, auf kontrollierten Anbau des Mooses

Ich empfehle dir daher ausschließlich Moos, dass aus einem kontrollierten Anbau kommt und möchte auch dich bitten beim Kauf darauf zu achten. Leg hier lieber die wenigen Euro mehr drauf und erfreue dich an einem tollen und ökologisch nachhaltigem Produkt. Es lohnt sich! Es gibt auch von AeroGarden fertige grow sponges, die in den Växer passen. Ich schneide mir aus dem gepressten Material einfach meine Kegel zu, dies ist zwar etwas aufwändiger jedoch kostengünstiger. Darauf kommt dann noch der Samen. An diesem Unterteil kannst du die Pflanzlichthalterung befestigen und darin dein Pflanzlicht. In den Behälter unten wird bis zur Maximalmarkierung Wasser eingefüllt. Deckel darüber und nun warten bis sich die ersten Wurzeln und Blätter zeigen. Ich lasse meine Pflanzen relativ lange im Systemteil 1, mindestens einen Monat und topfe diese erst um, wenn im darauffolgenden Monat in der Pflanzeit der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Z.B. Kohlrabi an einem Blatttag.

Die genauen Pflanzzeiten kann man z.B in den Aussaattagen von Maria Thun nachlesen. Oder in verschiedenen Zeitschriften (Kraut & Rüben oder natürlich Gärtnern).

Selbstversuch mit Spaghnum Moos:

Meine Gurkenpflanzen fühlten sich sehr unwohl, waren schon fast kränklich, also steckte ich die Wurzel in die Mitte des aufgeweichten Mooses und setzte dies dann in meinen Växer wieder ein. Schon nach nur 12 Stunden konnte ich erstaunliche Ergebnisse feststellen. Die Pflanzen hatten sich erholt und sind sogar weiter gewachsen. Das Moos lässt den Wurzeln optimal platz und befördert zu dem noch viel Sauerstoff zu den Pflanzen.

(Hier kannst du sehen wie sich die Gurkenpflanze innerhalb von 12 Stunden positiv verändert hat)                             

Dann als weiteres Anzuchtmedium habe ich Kokosfasern getestet. Diese verwende ich im zweiten Schritt wenn die Pflänzchen schon etwas gewachsen sind und ich sie umtopfe. Zuerst mache ich als unterste Schicht in das Töpfchen ein wenig Bimsstein. Darauf gebe ich feuchte Kokosfasern (dafür verwende ich Cocos Mix z.B.), denn dies speichern super das Wasser, sorgen dafür, dass die Pflanze weiterhin viel Sauerstoff an die Wurzeln bekommt und somit sich starke Wurzeln ausbilden können. Normale Anzucht oder Gemüseerde würde im Wasser einfach davon schwimmen und zu viel Wasser enthalten. Die Wurzeln würden erdrückt werden.

Beim biodynamischen Gärtnern werden die Pflanzen in Vier Gruppen eingeteilt. Diese sind Wurzel, Blatt, Blüte und Frucht. Welche Pflanzen zu welcher Gruppe gehören kannst du in der nachfolgenden Tabelle sehen.

Welche Pflanzen ich anders vorziehe…

Bohnen, Tomate, Kürbis und Zucchini ziehe ich anders vor. Hier kannst du sehr kreativ werden und viele alte Behälter wieder verwenden. 

Bohnen ziehe ich in alten Klorollen vor. Denn diese hassen es, nochmals umgetopft zu werden. Die Toilettenpapierrolle kannst du später einfach in das Pflanzloch geben und baut sich dann von alleine ab. 

Tomaten in abbaubaren Pflanztöpfen oder in selbst gemachten Pflanztöpfchen aus Zeitungspapier. Dafür nimmst du ein altes Glas in dem Durchmesser wie später deine Pflanztöpfchen breit werden sollen. Nehme eine Zeitungsseite (DIN A3) und falte diese in der Mitte und dann nochmals so dass ca. 8cm noch überstehen. Rolle dein Glas darin ein und falte die überstehende Zeitung am Glasboden entlang. Richtig fest drücken. Dann Glas herausziehen. Fertig ist dein Pflanzöpfchen.

Hole dir deine Checkliste was du jetzt kurz, mittel und langfristig anpflanzen kannst. https://Biogarten-reicheernte.de

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